Letztes Jahr war auch nicht der Weltbestefrauentag - Corona. Und im Jahr davor war die Welt zum Stillstand gekommen, und wir fanden uns eingesperrt in einer Wohnung mit zwei Kindergartenkindern und zwei anspruchsvollen Vollzeitjobs, die in den ersten Monaten der Pandemie immer noch intensiver wurden. Ich erinnere mich, wie ich Stunden vor dem Morgengrauen damit verbracht habe, den Life-Ticker auf meinem Telefon zu durchforsten, denn jeder Tag brachte neue Meldungen über Infizierte, Krankenhausaufenthalte und Tote.
In diesem Jahr herrschte nicht nur draußen Krieg, sondern auch im Inneren. Mein Körper kämpfte mit einer schweren Infektion. Eine Lungenentzündung hatte zu einer sehr schmerzhaften Rippenfellentzündung geführt. Dieses Wort hatte ich vorher noch nie gehört. Ich befand mich in der dritten Woche der Schmerzen, bekam Medikamente und tat mein Bestes, um auf dem Sofa zu bleiben und mich auszuruhen. Mein Körper hatte endlich genug von meinem Lebensstil.
Ich höre dich - schreibe ich auf eine leere Seite.
Ich atme flach.
Ich schreibe.
Ich entspanne mich ein bisschen.
Ich atme ein wenig tiefer.
Durch mein Schreiben kommuniziere ich mit meinem Schmerz. Ich fange an mich ein wenig besser zu fühlen, endlich.

In einem Artikel der Advances in Psychiatric Treatment, legen die Autoren Baikie und Wilhelm Beweise für den emotionalen und physischen Gesundheitsnutzen des ausdrucksstarken Schreibens vor. Diese Experimente werden mit zwei Gruppen von Menschen durchgeführt. Die eine Gruppe wird gebeten, einige Tage lang über ihre tiefsten Gedanken und Gefühle in Bezug auf das traumatischste Erlebnis ihres Lebens zu schreiben, während die andere Gruppe gebeten wird, über ein neutrales Thema (z. B. das Wetter oder ihre Kleidung) zu schreiben.
Der Unterschied in den Ergebnissen zwischen diesen beiden Gruppen ist auf die Erfahrung des expressiven Schreibens zurückzuführen. Selbst Monate später unterscheiden sich die Ergebnisse dieser beiden Gruppen noch. Diejenigen, die über ihre Gefühle geschrieben haben, verzeichnen weniger stressbedingte Arztbesuche, profitieren von einem verbesserten Immunsystem, einer besseren Lungen- und Leberfunktion und einem niedrigeren Blutdruck, neben anderen positiven Effekten.
Die Autoren zitieren auch eine Studie, in der Teilnehmer mit Asthma nach einem laborgestützten Schreibprogramm Verbesserungen der Lungenfunktion zeigten. Faszinierend.
"In zwei Minuten ist das Essen fertig", rief mein Mann aus der Küche. "Yeahhhh", riefen die Kinder und sprangen auf und ab. Sie hatten den Tisch gedeckt. Es gab Blumen. Vielleicht war es ja doch der Weltbestfrauentag. Es ist ein neuer Anfang. Der Beginn eines Schreiblebens.
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