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1. Mein erster Blogartikel ist natürlich von Hand geschrieben
Der Text, der mein erster Blogartikel werden würde, schrieb ich ein paar Wochen nach dem internationalen Frauentag 2022. Ich saß auf dem Sofa, eine kuschelige Decke über meinen Beinen, mein Notizbuch auf dem Schoß und mein Handy aufgestellt auf dem Sofatisch. Ich war online mit meinen beiden Schreibfreundinnen – Maria und Ana. Es lagen 200 km zwischen uns und doch waren wir verbunden in unserem stillen Schreiben, jede für sich und doch zusammen. Am Ende unseres Schreibdates hatte ich meine ersten drei „Blogartikel“ in meinem Notizbuch stehen. Im Grunde ist das schon immer so gewesen: Mit anderen zusammen schreibe ich mehr und bessere Texte!
Ich sehe mich dort sitzen, wenige Wochen nach einer schweren Krankheit, die mir noch immer in den Knochen (oder eher, in der Lunge) steckte. Mein Immunsystem war so geschwächt, dass mich jegliches Zipperlein meiner beiden Kinder niederstreckte.
Nach 13 in meinem anspruchsvollen Job brauchte ich dringend eine Auszeit. Und die lag genau zu diesem Zeitpunkt vor mir: 6 Monate Auszeit, ab April 2022. Ich wanderte durch die Toskana, schrieb unablässig in mein Notizbuch, und mein Körper wurde wieder gesund.
Die Texte in meinen Notizbüchern wurde später auch ein Blogartikel:
Walk and write: Memories of the Via Francigena
2. Mein erster Blogartikel geht online - mit über 130 likes auf social media
Zu der Zeit hatte ich The Writing Flow schon in Planung. Ich arbeitete mit einer Webdesignerin an https://thewritingflow.com – bis zur Veröffentlichung der Webseite würden aber noch mehrere Wochen vergehen.
Durch einen Zufall stieß ich durch ein Facebook Posting einer Schreibfreundin auf Judith Peters und ihre Blogchallenge. Durch die Challenge baute ich mir innerhalb weniger Tagen eine Webseite auf: stefaniebrodmann.com
Dort veröffentlichte ich am 17. Juni den ersten der drei Blogartikel, die in meinem Notizbuch standen: Write and breathe on
Und ich postete ihn auf LinkedIn – auch ein Novum für mich. Auf diesen ersten Blogartikel bekam ich auf LinkedIn 132 likes und über 15 Kommentare von Menschen, mit denen ich seit Jahren, Jahrzehnten nicht in Kontakt gewesen war. Sogar mein „Doktorvater“ schrieb mir!
Als im Juli meine The Writing Flow Website live ging, veröffentlichte ich Write and breathe on auch dort.
Die wunderschönen Fotos sind übrigens von meiner Freundin und unglaublich talentierten Fotografin, Romana Maalouf Photography.
3. Warum begann ich überhaupt mit dem Bloggen?
Die rationale Antwort ist, dass ich ein Business aufbauen wollte, ein Schreibbusiness noch dazu, und meine Coach mir ans Herz legte, einen regelmäßigen Content zu produzieren. In meinem Fall der Blog.
Die wirkliche Antwort ist aber: Weil ich schreiben liebe. Ich liebe es, Geschichten zu schreiben. Schreiben hat meine Stimme befreit!
Das Schreiben von Geschichten und das Bloggen sind aber zwei Paar Schuhe, wie ich schnell lernte. Die Bloginspirationen haben Überschriften wie: „Was ist … ?“ Oder „Meine fünf besten Tipps für …“ So wirklich zum Schreiben, wie ich es gerne tue, kam ich so nicht wirklich. Ich stand ganz zu Beginn, mein Schreiben als Business zu betrachten. Und diese Art der Blogartikel half mir, Schreiben nicht nur als Leidenschaft auszuüben, sondern es wirklich als zu betreiben.
Mein zweiter Blogartikel: Was ist Gleichstellung?
Dennoch fiel mir bei dieser Bloginspiration: „Was ist … ?“ erst einmal nicht wirklich was zum Thema Schreiben ein.
Das wäre heute anders! Was ist Freewriting? Was ist intuitives kreatives Schreiben? Was ist mein liebster Ort zum Schreiben? Was sind die gesundheitlichen Vorteile des Schreibens? Die Möglichkeiten sind endlos.
Und dennoch viel mir damals, es war im August 2022, wir waren in Dänemark am Meer, sofort dieses Blogthema ein:
Mein Herzensthema! Darüber wollte ich auch ein Buch schreiben, aber ich wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht, wie ich das Thema angehen sollte. Also bloggte ich weiter, jede Woche einen Blogartikel.
4. Aus meinem Blog wird ein Buch
Mittlerweile war es November 2022, ich war wieder zurück im Job, aber wieder mit einem guten Gefühl und zu Bedingungen, die in dem Moment zu mir passten. Durch das Schreiben hatte ich den Mut, für mich einzustehen.
Übrigens der Titel, meines Jahresrückblicks 2022.
Mein Jahresrückblick 2022: Mut das zu tun, was mir gut tut!
Mittlerweile hatte ich auch die beiden anderen Texte aus meinem Notizbuch verbloggt:
A woman’s right to morning pages
Der Arbeits- und Familienalltag verschluckte meine Zeit, ich bloggte nicht mehr regelmäßig. Dafür wurde der Wunsch, ein Buch zu schreiben, immer stärker.
Ich änderte auch meine Blog- und Businesssprache von Englisch auf Deutsch. Zu Beginn dieser Änderung bloggte ich noch auf 2 Sprachen – und das raubte mir zusätzliche Kraft und Lust.
Die Blogartikel wurden sporadischer. Bis ich begann, die zarten Anfänge meines Buches zu verbloggen:
Der Beginn von Karriere, Kinder, Krieg-in-mir
Fast forward zu heute: Mittlerweile ist mein Buch veröffentlicht: Women who write blossom!
5. Das Schreiben hat mich befreit!
Dies hier ist der 1. Blogartikel, den ich seit langem schreibe.
Zur Feier des Tages habe ich meinen allerersten Blogartikel „Write and breathe on“ auf Deutsch übersetzt:
„Dieses Jahr herrschte nicht nur draußen Krieg, sondern auch in meinem Inneren. Mein Körper kämpfte mit einer schweren Infektion. Eine Lungenentzündung hatte zu einer sehr schmerzhaften Rippenfellentzündung geführt. Dieses Wort hatte ich vorher noch nie gehört. Ich befand mich in der dritten Woche mit Schmerzen, bekam Medikamente und tat mein Bestes, auf dem Sofa zu bleiben und mich auszuruhen. Mein Körper hatte endlich genug von meinem Lebensstil.
Ich höre dich – schreibe ich auf das Blatt Papier.
Ich atme oberflächlich.
Ich schreibe.
Ich entspanne mich ein wenig.
Ich atme ein bisschen tiefer.
Durch mein Schreiben spreche ich mit meinem Schmerz. Ich fange an, mich ein bisschen wohler zu fühlen. Endlich.“
Schreiben und weiteratmen hier weiterlesen
Das Timing könnte besser nicht sein. Die Lungenentzündung über die ich meinen ersten Blogartikel schrieb, zog ich mir vor ganz genau 2 Jahren in den Winterferien zu. Auf die Woche genau vor 2 Jahren. Seitdem hat sich mein Leben radikal geändert. Ich kann sagen: Das Schreiben hat mich befreit!
10 responses
Liebe Stefanie,
ich habe sehr gerne gelesen, was du über deinen Weg zum Schreiben und Bloggen erzählt hast.
Deine Vorbehalte gegen das Bloggen (5 Tipps …, 3 Wege, wie du blsblabla) kann ich gut nachvollziehen. Allmählich gewöhne ich mich daran, Artikel dieser Art zu lesen und zu schreiben. Aber richtig gut gefallen mir Texte, die weniger plakativ sind.
Weiterhin alles Gute auf deinem Schreibweg!
Viele Grüße
Ilka
Wow! Was für eine beeindruckende Geschichte. Danke fürs Teilen 🙂
Hallöchen,
auch ich habe das Schreiben für mich entdeckt. Am liebsten schreibe ich Geschichten für Kinder und nun auch noch Blog. Allerdings bin ich da etwas fauler. Bisher schreibe ich nur einmal monatlich. Ich schreibe über alltägliche Dinge, Projekte und die Entstehung meiner Bücher. Und das Schreiben befreit wirklich, auch in Krankheitsfällen.
Dein Text hat mich schon sehr beeindruckt, da ich mich in manchen Stellen wiedergefunden habe, wenn ich auch über andere Themen blogge.
Danke fürs teilen
Lieben Gruß
Ulrike
Liebe Stefanie,
das kann kein Zufall sein, dass ich auf deinen Artikel gekommen bin. Denn ich habe eine ähnliche Leidenschaft fürs Schreiben und dafür, Frauen mit dieser wirkungsvollen Art wachsen zu lassen. Aber dein Weg ist noch einmal ein anderer als deiner.
Was ich aber als Gemeinsamkeit zwischen unseren Wegen entdeckt habe ist dieses innere Strahlen. Ich habe mir selbst ein neues Leben erschrieben, weil ich mir über meine wichtigsten Bedürfnisse klargeworden bin und dann die richtigen Entscheidungen getroffen habe.
Wo hast du denn dieses passion writing besucht? Das klingt nach dem writersstudio in Wien. Die verfolgen einen großartigen Ansatz, der aus dem amerikanischen Raum kommt, aber in den deutschsprachigen Ländern noch immer neu zu sein scheint.
Ich wünsche dir viel Erfolg und Strahlen in den Augen und Herzen deiner Kundinnen!
Herzliche Grüße
Susanne
Liebe Stefanie,
dein Titelfoto sagt schon alles – das ist die pure Befreiung. Und dann schon ein Buch veröffentlicht – Respekt.
Wie schön, dass du zum Schreiben gefunden hast, das ist nicht nur für dich, sondern für alle, die deinen Blog lesen eine Bereicherung.
Herzliche Grüße, Birgit
Liebe Stefanie,
das Blogwheel von Judith hat mich auf deinen Blog gespült und ich erkenne: wir sind ähnliche Wesen:-)
Auch mich hat das Schreiben aus der einen und anderen Krise gerettet, seitdem sind die Worte aus mir Worte für mich aber auch die Welt.
Durch das Bloggen kann ich schnell umsetzen, was hinauswill und das, was etwas länger braucht, wird Buch 🙂
Aktuell kreiere ich einen Online-Schreibkurs, denn wie du selbst auch schreibts: Schreiben mit Gleichgesinnten ist so inspirierend und motivierend, dass es mehr aus uns herausholt als allein.
Vielleicht auch etwas für dich?
Schau gern einmal bei mir vorbei, wenn du magst.
Liebe Grüße
Gabi
Atmen – Schreiben – Therapie. Das sind die ersten Wörter, die mir gleich einmal zu deiner WOW-Geschichte einfallen, liebe Stefanie.
Ein sehr eindrucksvoller Weg und ich ‚fürchte‘, dass ich dein Buch bald in meinem Bücherregal finden werde. 😉
Mitreißend geschrieben, danke!
Liebe Grüße Ulrike
PS: Oben ist ein Link zu der Webdesignerin, der ist nicht unterlegt.
Liebe Stefanie! ich freue mich, dass Du zum Schreiben gefunden hast. Ich sehe ganz ähnlich: das Schreiben bringt Klarheit und es ist wertvoll. Als Malerin schreibe ich auch viel – begleitend zu neuen Werken, rückblickend zu Serien, die ausgestellt werden sollen oder über das, was mich gerade beschäftigt. Für mich geht Malen und Schreiben Hand in Hand, das eine befruchtet das andere. Ich hoffe, irgendwann so stolz wie Du ein Foto veröffentlichen zu können, das mich mit meinem Buch zeigt. Herzliche Grüße, Sandra
Schöne Geschichte, danke fürs Teilen! Und ich erkenne mich in vielem wieder, auch mir hilft das Schreiben, meine Stimme zu finden und mich auszudrücken.
Auf noch viele weitere berührende Blogbeiträge (und Bücher? 😊) 🥂
Hallo Stefanie,
Danke fürs Teilen deiner Geschichte, die ich gerne gelesen habe.
Ich kann gut nachvollziehen, wie du Schreiben als befreiend erlebst – das geht mir ähnlich. Gerade in meinen Burn-out-Zeiten war Schreiben manchmal gefühlt die einzige Möglichkeit, überhaupt noch klar zu kriegen, was in mir vorgeht, was heute los war und wie es mir geht.
Viel Freude und Erfolg beim Weiter-Scheiben!
Heiko