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Der Beginn von Karriere, Kinder, Krieg-in-mir

„Du siehst aus wie ausgespuckter Apfelbrei“, war einer dieser Sprüche meiner Mutter. Sie sagte es zu mir als ich 19 war und für das Abitur lernte. Sie sagte es zu mir als ich 27 war und mit meiner Doktorarbeit haderte. Sie sagte es oft und ich fühlte mich beschissen. Ich hasste es, wenn sie es sagte, aber ein kurzer Blick in den Spiegel genügte, um zu wissen, dass sie recht hatte. Ich hasste es trotzdem.

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„Du siehst fantastisch aus!“, höre ich in den letzten Monaten immer wieder von Freundinnen und Bekannten. Sogar meine Mutter hat es gesagt. Ich lache dann und freue mich über diese Komplimente, denn es stimmt. Trotz ergrauter Schläfen und allerlei Imperfektionen, die Jede immer an sich selbst findet, sehe ich strahlend aus. Ich brauche nicht einmal in den Spiegel zu schauen, um es zu sehen; ich spüre es, ich lebe es.

„Die Frauen in unserem Job sehen furchtbar aus; alt und verbraucht“, meinte eine Freundin vor ein paar Monaten am Telefon. Bumm. Das saß. Ich war im zweiten Monat meiner unbezahlten Auszeit von meinem Job und unbeschreiblich glücklich. Ein wahres Glückshoch, nur getrübt von dem Wissen, dass ich nach diesem halben Jahr wieder genau da sein würde, wo ich vor kurzem aufgehört hatte:

Ich würde wieder einer dieser wunderbaren, gescheiten, starken Frauen und Mütter im Arbeitsleben sein, mit Vollzeitjob und vielen Dienstreisen, und ich würde wieder aussehen wie ausgespuckter Apfelbrei. Schlimmer. Ich bin nicht mehr 19 und nicht mehr 27. Ich bin 40+ und werde wieder furchtbar aussehen, und wenn ich so weitermache, werde ich alt und verbraucht aussehen.

„Und kaum gehen sie in Pension sterben sie. Das ist eingeplant, sonst würde die Betriebsrente bankrott gehen“. Doppel Bumm. Ein Hoch auf ehrliche Mütter und Freundinnen.

Natürlich ist es nicht nett es auszusprechen. Und es ist noch schlimmer es aufzuschreiben und geschrieben zu sehen. Aber es ist wahr. Außerdem schreibe ich auch nicht, um nett zu sein. Nett war ich mein halbes Leben.

Jetzt beginnt die andere Hälfte.

Auf diesem Blog teile ich meine Gedanken und meine Erlebnisse. Dieser Blog ist meine Geschichte und es ist die Geschichte vieler Frauen in ähnlichen Lebensumständen wie ich. Ich nenne ihn: Karriere, Kinder, und Krieg-in-mir.

Ich freue mich jetzt schon auf viele interessante Gespräche und Bekanntschaften.

Stefanie

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2 Antworten

  1. na bumm! der Satz „nett war ich mein halbes Leben“, der sitzt!
    vielleicht fängt für mich jetzt auch die andere Hälfte an?! ♥️♥️♥️

    1. Liebe Angela, ich verfolge voller Bewunderung wie du dein Memoir von deinem Herzen auf Papierseiten für uns LeserInnen zum Leben erweckst. Ich erinnere mich an einen der ersten drafts die du vorgelesen hast, so humorvoll, so bildhaft, so stark! Ich freue mich, dass ich dir in dieser 2. Lebenshälfte begegnet bin!

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Dr. Stefanie Köttl-Brodmann
stefanie@thewritingflow.com